»Gute Wahl«

200 EUR Strafgebühr künftig für „ungesteuerten“ direkten Zugang zum Facharzt? „Der Bayerische Facharztverband (BFAV) lehnt diese Vorschläge aus Kreisen der Unions- Gesundheitspolitikern als unangemessen und substanzlos entschieden ab. Der direkte Zugang zum Facharzt ihrer Wahl darf nicht zum Luxusgut werden, appelliert Dr.Wolfgang Bärtl, Orthopäde aus Neumarkt und Vorsitzender des BFAV an die verantwortlichen Gesundheitspolitiker, von derartigen Strafgebühren abzusehen. Mit derart populistischen Ideen  versuche „dieser vielstimmige Chor aus dem Gesundheitsausschuss der Koalition, nur die Hilflosigkeit der Politik, die im Koalitionsvertrag eingemeißelte Linie, am Primärarztsystem unter allen Umständen festzuhalten,“ so bedauert Bärtl.
„Der Vorschlag, Patienten, die sich durch ein künftiges Primärarzt-System nicht steuern lassen wollen und direkt einen Facharzt konsultieren mit einer Strafgebühr von 200 € zu belegen, zeugt von mangelnder Sachkenntnis und lässt soziales Fingerspitzengefühl vermissen,“ kritisiert der Vorsitzender des BFAV, diesen Vorschlag als „völlig inakzeptabel.“
Strafzahlungen, die zum Teil das Fünffache des Regel-Leistungsvolumens (RLV) eines Facharztes im Vierteljahr übersteigen und die Selbstzahler-Kosten damit deutlich übertreffen seien „absurd“. Der BFAV bemühe sich deshalb derzeit intensiv, im Lichte, der sich anbahnenden, verpflichtenden und bevormundenden Steuerungspflicht durch Primärärzte Kassenpatienten auch weiterhin einen direkten Zugang zur fachärztlichen Behandlung zu fairen, festen und kalkulierbaren Preisen offenzuhalten. „Umgekehrt ist ein Regelleistungsvolumen von 20,00 - 50,00 € für uns nicht angemessen. Wir Fachärzte lassen uns nicht zu Billigheimern degradieren,“ unterstreicht BFAV- Vorstandsmitglied Dr. Gernot Petzold. Dem Thema Direktzugang hat der BFAV auf seinem Fachärztetag am 8. Oktober 2025 in Regensburg unter dem Motto:„ Facharzt direkt - besser versorgt“ den Schwerpunkt eingeräumt.