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Bereitschaftsdienstreform sofort stoppen!

Fachärzte wollen Ergebnisse der GroKo-Verhandlungen zur Übertragung des Sicherstellungsauftrags abwarten.

„Soll der Verlust des Sicherstellungsauftrages im Bereitschaftsdienst von den niedergelassenen Kassenärzten auch noch allein finanziert werden?“ Diese Frage stellt Dr. Wolfgang Bärtl, Sprecher des Bayerischen Facharztverbandes (BFAV), angesichts der GroKo-Verhandlungen.

Es zeichne sich dort ab, „dass der alleinige Sicherstellungsauftrag den Kassenärzten in diesem Bereich weggenommen werden soll“, so warnt der Orthopäde aus Neumarkt/Opf. die Spitze der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns vor einer „sinnlosen Vernichtung von Kollegengeldern in Zusammenhang mit einer übereilten Umsetzung der Bereitschaftsdienstreform, „die in großer Hast, mit einem enormen Verwaltungsaufwand und hohen zweistelligen Millionenbeträgen aus dem ohnehin zu knappen Honorar der Vertragsärzte und zu einem großen Teil gegen den Willen der Vertragsärzte durchgedrückt werden soll.“ 

Solange diese Ankündigung der Politik im Raum stehe, der KV den alleinigen Sicherstellungsauftrag zu entziehen und diesen mit den Klinikträgern zu teilen, sollte die KVB abwarten. „Das muss jetzt ausverhandelt werden, wer wofür zu zahlen hat, wer wie viel Honorar bekommt, woher das Honorar kommt etc., ehe wir blind und blauäugig in Vorleistung gehen, gewachsene und gut funktionierende Strukturen zerschlagen und letztendlich auf diesen Investitionen sitzen bleiben!“ so die Kritik.
Mit dieser Ankündigung der Politik sei jeglicher Investition in eine eigene kostenintensive Reform des Bereitschaftsdienstes die Geschäftsgrundlage, nämlich der ungeteilte Sicherstellungsauftrag - entzogen.

Jeder weitere Schritt bedeute die verantwortungslose Verschwendung unserer Zwangsbeiträge in die KV-Bürokratie.

Im Übrigen gelte laut Bärtl auch für Vertragsärzte die Forderung des Marburger Bundes:
"Für eine leitlinienkonforme, qualifizierte Patientenversorgung ist eine vollständige Refinanzierung der Kosten ohne Abschlag dringend notwendig, um ausreichend Personal in den Notaufnahmen zur Verfügung haben zu können"

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Dr. Wolfgang Bärtl, Orthopäde,Neumarkt
Dr. Wolfgang Bärtl, Orthopäde,Neumarkt