Klare Ansage
BFAV positioniert sich klar für freie Facharztpraxen. Gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern in Gefahr!
Mit einem klaren Bekenntnis zur ambulanten Versorgung durch niedergelassene Fachärzte wendet sich der Bayerische Facharztverband für die Bundestagswahl an die Parteien. Ohne selbständige, freie fachärztliche Praxen werde die KVB demnächst keine Sicherstellung der flächendeckende Gesundheitsversorgung in Bayern mehr gewährleisten können, so die Warnung des Verbandes. Gleichwertige Lebensbedingungen in ganz Bayern sind damit gefährdet.
Ärzte und Ärztinnen in freier Niederlassung sind die Garanten einer an den individuellen Bedürfnissen der Patienten ausgerichteten Gesundheitsversorgung. Dabei zeigen diverse Untersuchungen, dass sie die effizienteste und effektivste Form ambulanter Medizin für die Bevölkerung ist.
»Gute Behandlung fußt immer auf dem Vertrauen des Patienten in seinen Arzt, dass dieser einzig und allein im Interesse des Patienten berät und behandelt« erklärt Wolfgang Bärtl. »Durch die Politik der letzten Jahre wurde dieses Vertrauensverhältnis nachhaltig erschüttert. Die sog. »Bürgerversicherung« wird diese anonymisierte Fließbandmedizin ohne Rücksicht auf den Menschen vervollständigen und als Brandbeschleuniger einer echten Zweiklassenmedizin wirken.«
Seelenlose Konzernmedizin, Polikliniken a la DDR mit mangelnder ärztlicher Zuwendung und bürokratischer Krankenverwaltung statt Behandlung befürchtet der BFAV als Auswüchse der harmlos daherkommenden sogenannten Bürgerversicherung. »Das macht Menschen kränker und verletzlicher« sagt Gernot Petzold, Mitglied des Vorstandes und Augenarzt aus Kulmbach. »Wir Ärzte haben da eine Verantwortung gegenüber jedem einzelnen Patienten.«
Instituionalisierte Medizin, wie sie in diesem staatsmedizinischen System angedacht wäre, ist nur unter hohem finanziellen Aufwand und mit erheblichen Qualitätsverlust umsetzbar. Wer aber die freie Niederlassung wolle, müsse auch die Existenzberechtigung und Rahmenbedingungen ärztlicher Arbeit anerkennen, verbessern und weiterentwickeln.
Der Verband fordert die Parteien auf, die Rahmenbedingungen für die Ärztinnen und Ärzte in freier Niederlassung so zu gestalten, dass es wieder möglich wird, ärztliche Praxen allein aus den Erlösen der kassenärztlichen Versorgung betriebswirtschaftlich solide zu führen. Dies ist gerade unter den Bedingungen einer »Bürgerversicherung« nicht möglich.
