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Auf dem falschen Fuß erwischt? Neubauer-Gutachten offenbart Schwächen der Ärztevertretung

»Nicht der Brandstifter sondern der Brandmelder wird offenbar verfolgt!« Diesen Eindruck hat der Vorsitzende des Bayerischen Facharztverbandes Dr. Wolfgang Bärtl angesichts der Reaktionen auf die Veröffentlichung des Neubauer-Gutachtens durch die 2. Stellvertretende Vorsitzende im KVB-Vorstand, Ilka Enger. So wurde ihr nahegelegt, ihr Amt sofort niederzulegen. Die Kritiker hätten »offenbar aus Angst um den eigenen Amtsverlust« nicht verstanden, dass es Enger nicht um den Posten sondern um die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der niedergelassenen Kollegen in der Grundversorgung gehe, bedauert Bärtl.

Nach Ansicht des BFAV-Chef »schwächt das Neubauer-Gutachten nicht die Ärzte, sondern zeigt vielmehr die Schwächen der Berufsverbandsfunktionäre in der AFB auf, die aufgrund ihrer Mitgliederstruktur keine inhaltliche Diskussion zu einem Gutachten führen können oder wollen, das ihnen seit über einem Jahr bekannt ist. Berufsverbandsfunktionäre, die die Augen vor den notwendigen Konsequenzen aus den offenliegenden Daten verschließen, ihre Mitglieder als »Fußvolk« titulieren und stattdessen vom Thema abzulenken versuchen, in dem sie auf die Überbringerin der für sie unangenehmen Wahrheiten blindlings verbal eindreschen, zeigen damit nur die eigene Schwäche, die Probleme einfach aussitzen zu wollen.« 

Der BFAV will sich mit einem Neubeginn in der KVB dafür einsetzen, die notwendigen Konsequenzen zur wirtschaftlichen Stabilisierung aller niedergelassenen Fachärzte zu ziehen, insbesondere auch in der Grundversorgung, mit Mut und Verstand voran­zutreiben. Nur so kann die KVB den Auftrag für eine flächendeckende fachärztliche Versorgung der Patienten in Bayern für sich weiter reklamieren.

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Dr. Wolfgang Bärtl, Orthopäde, Neumarkt, Vorsitzender des BFAV
Dr. Wolfgang Bärtl, Orthopäde, Neumarkt, Vorsitzender des BFAV